Krypto-Roulette: Neues Spiel, neues Glück

Die Kurse der Kryptos – allen voran des Bitcoin (BTC) – sind im Keller, die Tränen kaum getrocknet und schon geht es weiter. Timing ist das halbe Leben – so steigen jetzt plötzlich Schwergewichte der Wall-Street in den Ring, die während der letzten Blase noch nichts vom Teufelszeug „Kryptowährungen“ wissen wollten. Sie haben ihre Meinung geändert und wollen nun den Anstoß für die nächste Rally geben, wie das Handelsblatt und diePresse (Nikolaus Jilch) berichten. Niemand geringerer als die Hedgefonds Legende George Soros bezeichnete Bitcoin am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos (Jänner 2018), ob der extremen Volatilität des Preises, noch als völlig unbrauchbar – er zog sogar einen Vergleich mit der Tulpenkrise. Woher kommt der plötzliche Sinneswandel?

Der Preis des Bitcoin hat sich seit Jänner jedenfalls gedrittelt. Der Preis der Kryptos ist viel schneller gefallen, als von vielen Experten vermutet. Es war auch keine kleine „Korrektur“, vielmehr ein ziemlicher Absturz. Während die Jünger dieser Anlageklasse auf einen neuen Impuls warten, wird von vielen Experten vor allem die extrem günstige Bewertung in den Vordergrund gehalten – aber so richtig vom Fleck kommt der Preis noch nicht. Ist es schon soweit, kommt die nächste Rally?

Aus meiner Sicht generell sehr schwer ist einen fairen Marktwert für Bitcoins zu errechnen – wie ich bereits in meinem Artikel am 5. Jänner 2018 erläutert habe. Andere Krypto Währungen – wie etwa Ethereum (ETH) oder Ripple (XRP) – werden mittlerweile ebenfalls sehr aktiv gehandelt, wobei die Komplexität zur Analyse dieser „Währungen“ noch höher einzuschätzen ist, da es hier eigentlich um die Blockchain bzw. Distributed Ledger Plattformen dahinter geht.  Ich bin mit meiner Skepsis nicht alleine – selbst Vitalik Buterin der Gründer von Ethereum selbst rät zu traditionellen Assets.

Bitcoin – Prognosen für 2018

Aktuell wird eine neue Runde von Wetten platziert und die Kugel im Krypto-Roulette rollt wieder. Da ich selbst keine nachvollziehbaren Ansätze zur Bewertung von Bitcoin oder anderen Kryptos finden konnte, habe ich mir einen anderen Weg  überlegt – da mich die Prognose von Kryptowährungen dennoch fasziniert.

Es gibt eine Menge „Profis“ im Markt, die sich täglich mit der Preisbildung von Kryptowährungen beschäftigen – die einen glauben das man über die Metrik des Haltens (unter Krypto-Insidern „HODL“), die anderen aus einer Analogie zum Gold (dem Bitcoin als Substitut überlegen ist) oder auch nur durch technische Signale den Preis erklären kann. Interessant ist aber das fast alle Prognosen auf ein erneutes Ansteigen der Kryptowährungen hindeuten – so auch Don Tapscott der Gründer des Blockchain Research Institute – allerdings hängt dies offenbar auch eng mit dem erwarteten Aufstieg der Technologie Blockchain zusammen.

Bei meiner Recherche bin ich sehr oft über die Prognose von 10 führenden Krypto-Meinungsmachern gestoßen die auf der Plattform Finder.com publiziert wurden. Die Experten schätzen den Preis für einen Bitcoin zum Jahresende zwischen USD 3.000,– und USD 50.000,– ein. Abgeleitet aus einer historischen Simulation (mit einer Bandbreite zwischen USD 4.179 und USD 273.028) John Young (Founder von cryptosheets.com) den Preis von BTC in einem Jahr bei USD 31.380,–. Bei dieser Bandbreite an Ergebnissen bin ich geneigt mich bestätigt zu fühlen, dass man den Preis von Bitcoin nicht qualifiziert prognostizieren kann – zumindest kann ich persönlich keinen Trend erkennen. Wie geht es ihnen?

Meines erachtens rollt die  Kugel im Krypto-Roulette wieder und es werden Wetten abgeschlossen, aber es fällt mir schwer dies als Investment mit nachvollziehbarer Preisbildung zu akzeptieren – ich bleibe weiterhin skeptisch und gebe selbst keine Prognose ab!

Zeitstempel: Am Tag als ich den Artikel geschrieben habe (17. April 2018 – 20:20) lagen  die Marktpreise bei 1 BTC = EUR 6.378 – 1 ETH = EUR 406,82 – 1 XRP = EUR 0,5354 ).

RECHTLICHER HINWEIS: Kryptowährungen sind eine extrem riskante Veranlagung. Investments können zum Totalverlust von investiertem Vermögen führen. Dieser Artikel soll in keiner Weise zum Kauf, Handel oder Tausch von Kryptowährungen animieren.